Öffnungszeiten in der Regel mittwochs-freitags von 14-18h, ausserhalb dieser Zeiten gerne nach Vereinbarung, sowie zu folgenden Terminen: Vernissage Samstag, 26. Oktober| 18-22h Finissage Freitag, 15. November | 18-22h GALERIE BARDOHL&SCHEEL Altenbraker Str. 5 D-12053 Berlin tel +49 30 64 43 61 47 [email protected] |
"Geheimnisse aufdecken und staunen“ - Damit ist eigentlich alles gesagt. Schon Platon formuliert, dass allein das Staunen die Einstellung von jedem sei, der die Weisheit liebe. Das gilt natürlich nicht nur für die Liebe zur Weisheit, sondern auch für die Liebe zur Kunst. Der Weg zum Staunen führt für Sofia Nordmann tief hinein in die menschliche Seele. Schicht um Schicht muss abgetragen werden, um zu unseren Geheimnissen zu gelangen, unseren Träumen, den Ängsten, zu den Gedanken, die uns tief bewegen, Gedanken, die nicht nur aus Reaktionen auf den Alltag bestehen, sondern Gedanken, die uns Staunen machen. Vielleicht nennt Sofia Nordmann ihre geschichteten Arbeiten auch deswegen augenzwinkernd „Lasagne“. Versatzstücke größerer Bilder werden hier übereinandergeschichtet, die obere Lage für den Betrachter unmittelbar sichtbar, die Lage darunter jedoch lässt sich nur erahnen, während die tieferen Schichten, wenn überhaupt, nur noch an den Rändern sichtbar sind. Was genau sie darstellen, welches Leben dort stattfindet, welche Farben, welche Formen - alles dies bleibt Geheimnis und wird unserer Vorstellung überlassen. Es gibt sie, die tieferen Schichten, aber wir erreichen sie nicht. „Lasagne“ verweist auch auf eine andere Charakteristik der Arbeiten von Sofia Nordmann; ihren Humor und ihre feine Selbstironie. Ob es um den Vergleich ihrer Arbeiten mit italienischen Nudelwaren geht, oder ob Bilder einfach auf den Kopf gestellt werden und damit neue Perspektiven eröffnen – Humor darf für Sofia Nordmann nie fehlen, nicht in der Kunst und sicher nicht im Leben. Shrek, der große grüne Troll, versucht seinem Freund dem Esel zu erklären, wie ungeheuer kompliziert das Leben ist: „There are layers, many layers“, ruft er verzweifelt und ringt dabei seine großen, grünen Hände ineinander. Der Esel stellt die Ohren auf, und grinst breit: „Ahhh you are an onion“. Vielleicht ist so das Leben: Es besteht als vielen Schichten, aus vielen Lagen, manche liegen außen, für alle zu sehen, doch sind sie nur Oberfläche, schält man sie ab, schaut tiefer, schaut in sich selbst, trifft man auf die nächste Lage, und nach dieser auf die nächste …. Ganz schälen lässt sich die Zwiebel des Lebens nie. Sofia Nordmann: In Buenos Aires geboren, verbringt sie dort ihre Kindheit und Jugend. Sie lebt einige Jahre in Miami Beach, Paris, Hamburg, Mecklenburg und Berlin, wo sie Kunstgeschichte und Theaterwissenschaften an der Humboldt Universität studiert. Sie lebt und arbeitet in Berlin. Sofia Nordmann versteht sich seit ihrer Jugend als Künstlerin und entwickelt schon früh eigene Techniken und Stilmittel. Ihr Handwerk erlernt sie während der Arbeit im Studio verschiedener Künstler in Buenos Aires, Berlin und Schwerin. Ihre Malerei ist stark geprägt von der lichtdurchfluteten und mystischen Atmosphäre Lateinamerikas. Im Mittelpunkt steht das Spiel zwischen verschiedenen parallel existierenden mentalen und physischen Realitäten, die unzertrennlich miteinander verbunden sind und doch in unserer schnelllebigen, materialistischen Welt für die meisten Menschen inexistent geworden sind. Es geht ihr um das Wahrnehmen der mehrschichtigen Zeitebenen, die sich in einem Raum befinden und der ständig in unseren Köpfen herum geisternden parallelen Gedankenstränge und Gefühlsebenen. Damit verbunden weist sie auf die Möglichkeit der Wahl hin, welche dieser mentalen Schichten wir als „die Realität“ wahrnehmen. Ihre Arbeitstechnik basiert auf einer mehrschichtigen Vorgehensweise. Sie spielt mit Transparenzen, Farbübergängen sowie der Übereinanderlagerung von Bildern und Fotos unterschiedlicher Welten bzw. Zeiten. Aufgetragenes wird oft durch Abwaschen, Auskratzen, Überkleben und Übermalen verändert. Dabei bleiben stets Spuren des vielschichtigen Malprozesses und des Untergrundes sichtbar. Die Grenzen zwischen innen und außen, oben und unten, Gegenständlichkeit und Abstraktion, Ordnung und Chaos verwischen und zeigen Bilder mit „Einsicht“ in die Tiefe. Basismaterial sind einerseits Dibond Platten, zum Teil bedruckt mit Fotos fremder Menschen: ein Dialog von zwei aufeinandertreffenden Realitäten. Andererseits arbeitet Nordmanns mit mehreren aufeinanderliegenden Transparentpapierschichten, die nur bis zur dritten Schicht sichtbar sind. Die aus dem Nicht-sehen-können entstehende Spannung macht den Zauber der Bilder aus. Ihre Arbeiten setzen Denkmechanismen in Gang, stellen Fragen statt Antworten zu liefern. Diesen beim Betrachter entstehenden Prozess sieht die Künstlerin als eine weitere Realitätsschicht innerhalb des Bildes. Bei Interesse schicken wir Ihnen gerne vorab das komplette Portfolio. |